Punkt zwei auf der Liste war, meine Regenjacke wieder zu finden, denn die war mir auf dem Weg von Castro nach Puerto Montt irgendwie abhanden gekommen... Glücklicherweise haben die Leute der Busgesellschaft sie gefunden und aufbewahrt.
Auch der Rest des Tages verging irgendwie und so fiel ich schon relativ früh todmüde ins Bett, nur um dann im Wesentlichen überhaupt nicht zu schlafen.
Dies hing vor allen Dingen mit Punkt drei auf meiner Liste zusammen: Flug von El Calafate nach Mendoza umbuchen. Denn während das Stornieren des Hotels in El Calafate lediglich ein Mail erfordert hatte, kriegte ich von der Flugvermittlung überhaupt keine Antwort. Fazit: ich musste die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen. Mit einer ähnlichen Nervosität wie vor einer wichtigen Prüfung suchte ich das LAN Office in Puerto Montt auf und betete zu sämtlichen mystischen Gestalten, die sich hier im Süden von Chile so rumtreiben, es möge funktionieren.
Etwas mehr als eine Stunde später war der Flug umgebucht und mein Tag gerettet, sodass ich frohen Mutes ein Minibus nach Puerto Varas nahm um die Stadt am Lago Llanquihue auch noch kennen zu lernen.
Man glaubt es kaum, aber der Tag wurde immer besser! Ich traf nämlich chilenische Pfadfinder an :D
Wer findet den Fehler im Bild? Vor lauter Rucksackfesthalten und Gruppe auf dem Foto arrangieren grüsse ich doch glatt mit der falschen Hand - Schande über mich, ich hoffe die Pfadfinder unter euch verzeihen mir...
Auf jeden Fall führte ich meinen Stadtrundgang danach umso beschwingter fort, kaufte unterwegs noch superleckerschmecker Pralinen (Foto des Ladens siehe unten) und gönnte mir einen Quinoasalat im Lokal mit dem passenden Namen "La Gringa" (übrigens alles Tipps aus dem LonelyPlanet)
Das total spannend aussehende Museum auf dem Foto oben konnte ich leider nicht von innen besichtigen, da es geschlossen war, dafür erklomm ich noch den Hügel mit dem zugegebenermassen nicht besonders hübschen Kreuz drauf. Dafür lernte ich einen netten Chilenen kennen, der mir sogar noch einige Einstellungen auf der Kamera beibrachte! Ein echter Glücksfall :)
Den Rest des Tages verbrachte ich mit ihm und der Holländerin Naomi, die für eine Nacht meine Roommate war.
Der Sonntag und dritte Wartetag war ziemlich unspektakulär. Nachdem ich einige Zeit mit Skypen und Blogschreiben verbracht hatte, wollte ich mich gerade dazu überwinden joggen zu gehen, als sich sämtliche Wolken gleichzeitig über der armen Stadt entleerten. Es ist inzwischen neun Uhr abends und sie sind immer noch nicht fertig damit, mit einigen kurzen Unterbrechungen. Auf jeden Fall verlegte ich mich dann auf Kraftübungen in meinem Zimmer, um nicht völlig untätig zu sein. Danach verlagerte ich mich (per Taxi, weil ich sonst komplett durchnässt worden wäre) in mein "Stammlokal" Sherlock und verbrachte einige Stunden dort - zum guten Glück hatte ich in Castro ein Buch gekauft!
Nun bin ich wieder zurück im Hostel und warte darauf, dass es nicht mehr zu früh ist, um ins Bett zu gehen. Laut Internet legt das Schiff morgen ab, ich glaube es jedoch erst wenn ichs leibhaftig erlebe.
Viele liebe Grüsse und ich hoffe schwerstens, euch im nächsten Blog von einer tollen Schiffahrt gen Süden erzählen zu können!