Samstag, 26. Mai 2018

Ville de Québec und Montréal

Meine erste Zugreise auf diesem Trip führte mich nach Québec City, und war einiges angenehmer als sämtliche Busreisen zuvor. Den ersten Nachmittag verbrachte ich gemütlich mit einem Affogato (perfekt, wenn man sich nicht zwischen Gelato und Kaffee entscheiden kann) und Blog schreiben, nach Hause telefonieren und ein bisschen spörteln. Am Abend führte ich mich selbst zum Dinner aus: es gab eine wunderbare Crêpe und sogar ein Glas Wein - man gönnt sich ja sonst nichts ;)

Typische Strasse in der Altstadt

Am Dienstag schwang ich mich aufs gemietete Fahrrad und düste zu den wunderbaren Montmorency Wasserfällen (ich kann mir diesen Namen einfach nicht merken, auch diesmal musste ich wieder nachsehen). Mit 83 Metern ist er stolze 30 Meter höher als die Niagarafälle, und kriegt nur einen Bruchteil der Besuchermassen ab, was für mich genau richtig war!

Regenbogen inklusive ;)

Blick zurück 

Nach zwei Stunden im Sattel bekam ich dann zu spüren, dass meine Muskeln nicht mehr daran gewöhnt sind. Trotzdem tat ich was man in Québec so tut: in der Altstadt herumspazieren. Ist echt schnuckelig, hatte mir aber auch ein bisschen zu viele Touristen.

Le funiculaire québécois 

Den St. Lawrence Strom von der Terrasse Dufferin 

Und noch eine hübsche Strasse :) 

Für den nächsten Morgen war Regen angesagt, also stattete ich dem Musée de la Civilisation einen Besuch ab - sehr empfehlenswert falls jemand in nächster Zeit mal nach Québec reist!
Für viel mehr reichte die Zeit dann auch schon nicht mehr, denn ich wollte ja meinen Bus nach Montréal nicht verpassen, meine letzte Station in Kanada.

Am Busbahnhof traf ich per Zufall Aminat, die ich schon in Toronto kennengelernt hatte, und per Zufall ging sie auch nach Montréal ins gleiche Hostel! Wir gingen dann noch zusammen Abendessen, in einem hübschen Park und sogar mit Musik untermalt - ein guter Start! Der Abend wurde nur noch besser, zuerst in der Hostelbar und dann gingen wir noch Karaoke singen, es war ein Spass :D 

Leicht übernächtigt zog ich am nächsten Morgen mit einem Neuseeländer los um die Altstadt zu erkunden, welche echt toll ist. Dann gingen wir noch zur Underground City, die im wesentlichen aus mehreren grossen Malls besteht, welche unterirdisch verbunden sind. So müssen die Leute im eiskalten Winter nicht allzu oft nach draussen.
Über die längste Brücke, über die ich je gelaufen bin, gelangten wir am Nachmittag auf die Saint Hélène Insel. Im Sommer ist dort höchstwahrscheinlich doll was los, bei uns hatten diverse Baustellen noch ziemlich die Überhand. (Allgemein sah ich wahnsinnig viel Gebaue in Montréal)

In der Altstadt 

Rue St. Catherine - Gay Village

Blick Richtung Stadt von der Saint Hélène Insel

Zum Sonnenuntergang wollten wir dann noch unbedingt auf den Mont Royal (als ob wir nicht schon genug gelaufen wären) um den Übergang von hell nach dunkel zu sehen. Es hat sich absolut gelohnt!

Day... 

...and night

 Am Freitag zog ich dann alleine los um noch die Notre Dame Basilika zu sehen, diesmal glücklicherweise mit nicht ganz so vielen Leuten wie in Ottawa.

Familie und Freunde, ich habe für euch eine Kerze angezündet 

Dann schlenderte ich noch durch die Strassen bis zu einem Bauernmarkt, der etwas ausserhalb vom Zentrum lag, aber eindeutig einen Besuch wert war. Es gab nicht nur gratis Obst und Gemüse Probiererlis, sondern auch ein richtig leckeres Käsesandwich (ja, ich vermisse guten Käse ;) ) und guten Kaffee - Jackpot!

Eines von vielen sogenannten Murals in der Stadt

Natürlich musste ich alles probieren! 

Extrem typisch, ein Haus ist in zwei übereinanderlegen Einheiten getrennt, die obere davon durch solche Treppen erreichbar

Da ich auf dem Weg zum Mont Royal eine öffentliche Fitness Station gesichtet hatte, liess ich es mir nicht nehmen, noch ein Workout reinzupacken (Muskelkater ahoi). Nebenan spielten einige Männer Fussball, Kinder am rumrennen, Frauen am quatschen, es war ein richtiges Quartierfeeling vorhanden :)

Meinen letzten Abend in Kanada verbrachte ich grösstenteils kartenspielend, plaudernd und Salsa tanzend in der Hostelbar, es war ein richtig guter Abschluss!
Ich verlasse das Land mit einem lachenden und einem weinenden Auge, es gefällt mir hier und ich werde bestimmt wieder kommen! Doch nun freue ich mich erstmal auf das Treffen mit Gabriel und die Abenteuer, welche uns in den nächsten zwei Monaten in den Vereinigten Staaten erwarten.







Montag, 21. Mai 2018

Toronto und Ottawa

Mit dem Zug vom Flughafen kommt man an der Union Station an und findet sich gleich mitten im Geschehen wieder - riesige Hochhäuser, Massen von Menschen und auf Hochglanz polierte Autos. Dank dem üblichen rechtwinkligen Strassenmuster findet man sich allerdings gut zurecht, und so war es auch ganz leicht, das Hostel zu finden. Glücklicherweise gab es an diesem Abend gerade gratis Spaghetti Plausch, so musste ich mich nicht mal mehr auf die Suche nach Essen machen.
In diesem Rahmen lernte ich dann auch Katja kennen, mit der ich am nächsten Tag fast 25km in der Stadt herum lief! Das war ein richtig gelungener Tag :D

City Hall

Kensington Market

St. Lawrence Market 

Nach einer kurzen Pause am Nachmittag (ein Schläfchen wurde dringend benötigt) machten wir uns auf, um die Toronto Islands zu erkunden. Im Lake Ontario liegend können sie bequem mit einer knapp 10 minütigen Fahrt mit der Fähre erreicht werden. Kaum angekommen befindet man sich in einer völlig anderen Welt. Man sieht zwar immer wieder wunderbar die Skyline Torontos, aber ansonsten könnte die Stimmung nicht weiter weg sein vom Grossstadtdschungel. Die Inseln (die im Sommer bestimmt knallvoll sind) wirkten so idyllisch, dass es schon fast kitschig war.

Ward's Island 

Sandstrand - aber mit Süsswasser 

Der perfekte Ort um zu entspannen 

Torontos Wahrzeichen, der CN Tower, von der Insel aus

Zum Abendessen hatte sich Katja schon lange im Voraus ein Thai Restaurant herausgesucht, welches eines der Besten Torontos sein soll und eine Suppe in Angebot hat, welche sie in Thailand immer so gerne gemocht hatte. Wir hatten schon den ganzen Tag einige Male darüber gesprochen, und da konnte ich es mir natürlich nicht entgehen lassen, mit ihr dorthin zu gehen. Und ich muss sagen, das Essen war fantastisch!

Am nächsten Tag legte ich einen Admin/Organisationsmorgen ein, denn leider bleibt die Zeit ausserhalb des Reisens nicht stehen und To Dos lösen sich auch nicht in Luft auf. Zum Glück habe ch ein gutes Café gefunden und war auch tatsächlich produktiv :D

Am Nachmittag gab es vom Hostel aus eine Tour zum Distillery District, der heute aber mehr Gallerien und kleine Läden beherbergt, früher aber die weltweit grösste Destillerie war. Mit neu gefundenen Freunden von dieser Tour verbrachte ich dann auch den restlichen Nachmittag.

Distillery District 

All you need is...

Vodka - Gin - Whiskey - Aquavit, in dieser Reihenfolge ;) 

Tom ohne Jerry in der Graffity Alley

Als letzte Aktion in Toronto wollte ich unbedingt noch ein bisschen an der Harbour Front spazieren gehen, was sich auch wirklich gelohnt hat!

Music Garden 

Harbour Front

In Toronto hätte man problemlos noch einige Tage verbringen können, ohne dass es einem je langweilig wird, aber ich verschaffte mir doch einen kleinen Überblick in diesen zwei Tagen. 

Nächste Station: Ottawa. Ich war noch nicht mal im Hostel angekommen, schon hat mir diese Stadt gefallen. Viel kleiner und ruhiger als Toronto, aber einen gewissen Charme versprühend kam sie mir vor, und ich sollte recht behalten. Bei schönstem Wetter ging ich dem Rideau River entlang joggen und musste einfach immer wieder mal anhalten um ein Foto zu machen!

Ist das nicht schön? 

Der Rest des Wochenendes war sehr gemütlich und ich verbrachte auch einige Zeit im Hostel, da ich leicht am kränkeln war. Trotzdem bemühte ich mich sehr, Ottawa auch geniessen zu können - erfolgreich!

Das Parlament muss man natürlich gesehen haben, ich wusste allerdings nicht, dass ich genau das Tulip Festival Abschlusswochenende plus Victoria Day erwischt habe, was viele viele Menschen bedeutete. Und obwohl das ganze Parlament sehr eindrücklich war, enttäuschte es mich schon ein bisschen, dass der Peace Tower geschlossen war (weil der Lift ausgefallen war?!)

Voilà, das Parlament mit dem Peace Tower

Die wunderschöne Bibliothek im Parlamentsgebäude

Auch sehr hübsch ist der Byward Market, welcher neben vielen permanenten Shops, Restaurants und Cafés auch einen Wochenmarkt beherbergt. Am Samstagnachmittag hat es dann geregnet, das erste mal seit dem Regentag in Victoria! Ich würde sagen, ich hatte bisher Glück mit dem Wetter :D

Am Sonntag spazierte ich dann noch schnell rüber nach Québec, denn die Grenze liegt mitten im Ottawa River. Auf den ersten Blick war Ottawa allerdings einiges sehenswerter als die Zwillingsstadt Gatineau auf der anderen Seite des Flusses.

Linkes Ufer: Gatineau (Québec), rechtes Ufer: Ottawa (Ontario)

Danach ging ich tatsächlich völlig freiwillig in die National Gallery of Canada und habe sogar richtig Gefallen gefunden an einigen Bildern, ich glaube ich werde langsam erwachsen ;)

Mein Lieblingsbild, von einem First Nations Künstler 

Aber hier ist noch nicht Schluss mit Kultur, die Notre Dame Basilika wollte ich nämlich auch noch sehen. Zugegebenermassen, Sonntag direkt nach einer Messe ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt... Was mich am meisten erstaunt hat, ist wie wenig Respekt einige Touristen zeigten, und in die Kirche stürmten obwohl sie explizit gebeten wurden, den Besuchern des Gottesdiensts noch Zeit zu geben um ihre Gebete etc. abzuschliessen. Noch schlimmer wurde es, als man offiziell reindurfte. Die Basilika war zwar wirklich schön, aber die schnatternden Menschenmassen und klickenden Kameras nahmen der Sache ein bisschen ihren Reiz.

Schön aber überfüllt

Dann musste ich selbstverständlich das Eishockey WM Finale schauen und fieberte bis zum Schluss mit. Selbst wenn das Resultat nicht den Wünschen entsprach empfand ich doch so was wie Stolz für die Leistung des Schweizer Teams. 

Zusammen mit Sarah, einer Französin, machte ich mich am Abend auf den Weg um das offizielle Feuerwerk zu Ehren des Victoria Day (hierbei wird gleichzeitig der Geburtstag der Königin Victoria und des aktuellen kanadischen Souveräns gefeiert) anzuschauen.

Warten bis es dunkel wird - kalt wurde es schneller
Endlich "Ahh und Ohh" 

Furchtbar früh musste ich dann am eigentlichen Victoria Day (welcher dieses Jahr mit dem Pfingstmontag zusammenfiel) aufstehen und auf den Zug nach Québec City.

Tschüss Ontario, ich werde wieder kommen :D

Donnerstag, 17. Mai 2018

Kelowna, Banff und Calgary

Kurz nach sieben Uhr kam ich nach einer Nacht in einem viel zu kalten Bus im Hostel in Kelowna an und durfte netterweise umsonst frühstücken. Danach kostete es mich allerdings ein bisschen Überwindung wieder rauszugehen und nicht einfach im TV Raum zu schlafen bis mein Zimmer bereit war. Also wählte ich ein Mittelding und ging zum Coiffeur (mit Haare waschen lassen und alles) um dort ein bisschen zu entspannen. Wieder einigermassen munter schlenderte ich durch die Stadt und schaffte ein Wein und ein Cider Tasting bevor ich wieder ins Hostel musste weil mir fast die Augen zufielen. Den Nachmittag verbrachte ich dann mit schlafen und waschen - muss auch mal sein.

Typische Wohnstrasse in Kelowna

Am nächsten Morgen hatte ich die wunderbare Idee auf den Mount Knox zu rennen, was furchtbar anstrengend war aber mit einer tollen Sicht belohnt wurde!

Sicht auf Kelowna und Lake Okanagan

Sicht auf erschöpfte Joana

Den Nachmittg verbrachte ich mit Leuten vom Hostel beim Basketball spielen und relaxen. Letzteres ging über in ein paar Bierchen und wurde schliesslich zu einer langen aber spassigen Nacht, und das wars dann auch schon von Kelowna...

Die Fahrt nach Banff war recht lang, aber auch recht schön. Ich denke, wenn man bei schönstem Wetter durch die Rocky Mountains fahren kann sollte man sich nicht beklagen.

Aus dem Busfenster 

In Banff wohnte ich wieder einmal im Samesun Hostel und fand am Sonntag zwei nette Deutsche mit welchen ich eine schöne Wanderung machte.


Einfach traumhaft!

Wanderung inklusive Wildlife 

Bow River

Am Abend wurden aus einem Bier dann drei oder vier und aus dem Plan früh ins Bett zu gehen eine durchgefeierte Nacht. Entsprechend fit bestieg ich am Montag morgen den Bus nach Calgary. Im Hostel angekommen konnte ich wieder einmal nur mein Gepäck platzieren und mich aufmachen um die Stadt zu erkunden.

Calgary von den "Stairs" aus

Die Müdigkeit überfiel mich so ungefähr um drei Uhr, danach gings mit dem Tag nur noch abwärts bis zum Tiefpunkt: dem Abendessen. Ich ging mit ein paar Leuten in ein Restaurant, welches den Namen eigentlich nicht verdient hat (Typ Lasagne aus der Mikrowelle und Salat im Essigbad). Da ich mich nicht nochmals durch die Erinnerung quälen möchte, fasse ich mich kurz - wir verliessen das Lokal nach wie vor hungrig, aber immerhin ohne etwas zu bezahlen. Zum Glück gab es heisse Schokolade im Hostel.

Dann war es auch schon so weit, meine letzte Nacht im Westen Kanadas war gekommen. Nächste Destination: Toronto!

Mittwoch, 9. Mai 2018

Seattle

Meine Reise nach Seattle scheiterte schon fast bevor sie überhaupt anfing. Mein Bus fuhr nämlich nicht vom Flughafen (wie es auf dem Ticket stand) sondern von Bridgeport. Völlig schweissgebadet schaffte ich es aber doch noch an den richtigen Ort, um dann dort auf den ziemlich verspäteten Bus warten zu können. Der Mensch von der Border Control fand, dass meine Reispläne "überhaupt keinen Sinn machen", liess mich aber glücklicherweise trotzdem einreisen. So kam ich dann irgendwann in Seattle an und fand sogar Romy, Annabelle und Alice ohne Probleme. Den Rest des Tages verbrachten wir mit herumschlendern und sogar die Space Needle konnte ich von meiner Bucketlist streichen.

Joana in Seattle

Die Space Needle von unten

Sicht auf den Lake Union

Der Montag verlief noch etwas turbulenter. Wir verbrachten einige Zeit bei der Einreisebehörde, dann verfuhren wir uns geschätzt dreimal aber schlussendlich kamen wir im Olympic National Park an und machten eine schöne Wanderung zum Lena Lake.

Lena Lake 

Auf dem Rückweg wurden wir von vielen Schutzengeln begleitet, denn wir hatten einen Autounfall. Es hätte böse enden können aber wir kamen mit einem Schreck und einem Sachschaden davon - Glück im Unglück. Am Dienstag gönnten wir uns dafür einen leckeren Brunch!

Leckerschmecker!
v.l.n.r Annabelle, Romy, ich und Alice

Am Nachmittag verabschiedete ich dann die drei Mädels, die mit ihrem (neuen) Auto ihren Roadtrip nach Kalifornien antraten, und spazierte selbst noch ein bisschen herum.

Seattle's Gum Wall

Am nächsten Tag machte ich mich auf um das Quartier Fremont zu erkunden, welches mir neben dem Pike Place Market am besten gefiel, und zwar nicht nur wegen der Schokoladenfabrik ;)

Der berühmte Troll in Fremont

Fremont Bridge inklusive Luftballons

Nach ausgiebigem probieren entschied ich mich für Salted Almond Milk Chocolate :D 

Nach der Erkundungstour im Norden Seattles spazierte ich ein weiteres Mal durch Downtown und zuück ins Hostel. 

Fazit: Coole Stadt, kann aber nicht mit Vancouver mithalten ;) Ein bisschen viele Obdachlose, grosse Baustellen, sehr amerikanische Autos und ein Tram, welches lustigerweise "Streetcar" heisst.