Freitag, 3. April 2015

Navimag - Travel different

Auch wenn ich es kaum glauben konnte - am Montag Nachmittag ging die Schiffsreise tatsächlich los. Beziehungsweise, wir konnten unsere Kabine beziehen. Da es nur 33 Passagiere waren (bis zu 150 hätten Platz), kriegte ich sogar ein Upgrade und somit eine Kabine mit Fenster, die ich mit einer sympathischen Inderin teilte. Beim ersten Abendessen beschnupperten sich die Passagiere gegenseitig, bis sich die Atmosphäre ein wenig gelockert hatte und wir bereit waren für die Abendunterhaltung: Karaoke! Es war ein Riesenspass :)

Die Orte, wo man sich am meisten aufhielt waren der Speisesaal und die sogenannte Lounge, weil die Kabinen sind einfach zu klein, um Zeit dort zu verbringen.

       

       

Der Tag verging irgendwie mit Lesen, Filme anschauen, Karten spielen usw. bis wir irgendwann am Abend aufs offene Meer kamen. Vorsichtshalber nahm ich ein Stugeron "nur für den Fall", da ich normalerweise nicht reise-/seekrank werde... Ich hätte vermutlich besser gleich das ganze Pack geschluckt, denn spätestens nach einem nächtlichen Besuch auf der Brücke, welche noch viel übler betroffen ist vom Seegang, machte ich jedem Leintuch Konkurrenz, was die Farbe angeht. Da helfen dann auch aufmunternde Kommentare wie "es geht nur noch 15 Stunden so" nicht mehr viel. Überraschenderweise ging das Schaukeln tatsächlich irgendwann vorbei und ich fühlte mich sofort sehr viel besser. Unsere Kabine hingegen sah aus wie ein Schlachtfeld (Danke Mami fürs Mitbringen des Linsenmittels, es hat nicht wahnsinnig lange überlebt und sein Ende auf dem Fussboden gefunden)

       

       

Leider beeinflusste das nicht besonders angenehme Wetter auch den Genuss der vorbeiziehnden Landschaft, denn die meiste Zeit über sah man überhaupt nichts. Wenn dann aber doch mal ein Bisschen Land zwischen den Nebelschwaden hervorschaute, war es echt hübsch!

      

      

      

Mit 24 Stunden Verspätung trafen wir am Donnerstag in Puerto Edén, unserer Zwischenstation, ein, was mich ein wenig beunruhigte. Denn ich musste doch am Samstag meinen (schon verschobenen) Flug in El Calafate erwischen. Hat es da einen passenden Bus? Keine Ahnung.

Derweil bleibt einem nichts anderes übrig als irgendwie die Zeit totzuschlagen, sich mit den Leute auf dem Schiff anzufreunden, die zum Glück sehr nett sind.

Am letzten Abend (den es eigentlich gar nicht hätte geben sollen) hatten es wir nochmals lustig, denn es war Bingo, Musik und Tanz angesagt - unter anderem Limbo.

       
 
      

Und schliesslich kamen wir tatsächlich in Puerto Natales an! Mit etwas Verspätung zwar (zählt man die Verschiebung der Abfahrt sind es gut fünf Tage), aber wir waren da.

      

Nachdem das Schiff angelegt hatten, musste es zuerst noch etwa zur Hälfte entladen werden, damit wir überhaupt raus kamen. Selbstverständlich machte ich mich sofort auf den Weg zum Büro der Busgesellschaft, denn ich hatte gesehen, dass ein Bus fährt, welcher mich pünktlich nach El Calafate bringen würde. Doch ich hatte mich zu früh gefreut. Der Samstagmorgenbus fährt nur bis Ende März (heutiges Datum ist der 3. April). Nach einer Mischung aus Fluch und Stossgebet es möge eine andere Option geben suchte ich den Terminal de Buses auf - und fand auch tatsächlich einen Bus. Der Haken an der ganzen Angelegenheit: wenn irgendjemand an der Grenze ein Problem hat und der Bus sich verspätet ist die Sache gelaufen.

Navimag war auf alle Fälle eine interessante Erfahrung, die meine Pläne zwar durchgerüttelt hat, es aber wert war. (Falls ich morgen meinen Flug verpasse bin ich im letzten Punkt sicher anderer Meinung, aber ich bin jetzt mal optimistisch) 

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