Danach kam das erste Museum an die Reihe, das Museo de Sciencias Naturales, welches mir auch gut gefiel. Ich spazierte eine ganze Weile in Richtung Peatonal (Fussgängerzone), wo sich auch die Kathedrale befand (die ich selbstverständlich besichtigte)
Unweit der Kathedrale befand sich das Museo de la Memoria, das ich unbedingt besichtigen wollte. Nur leider fand ich es nicht auf Anhieb, so dass ich beschloss, erst mal etwas zu essen. Gestärkt und ein wenig ausgeruht fand sich das gute Museum dann ziemlich einfach, und es hat sich also gelohnt, nicht aufzugeben! Das Museum widmet sich den Verhaftungen und Entführungen des Polizeidepartements während der Militärdiktatur 1976-1983. Sehr eindrücklich gestaltete Ausstellung in den Originalgebäuden der früheren "D2", wie sich die Polizei nannte. Der Raum auf dem Foto ist gefüllt mit Portraits von Verschwundenen. In einem anderen Raum hat es eine Art Briefkasten, wo man mitteilen kann, falls man irgendwelche Informationen zu jemandem hat. War sehr berührend.
Nach einem weiteren Fussmarsch kam ich zur Plaza de Independencia, mit der Municipalidad (Gemeindeverwaltung, wahnsinnig hässliches Gebäude) und dem Gericht.
Des Weiteren gönnte ich mir eine Tour durch das Historische Museum der Universität, was mich ganze CHF 1.10 kostete. Die Führung war interessant, wenn auch das Englisch des Guides etwas schwer zu verstehen war. Mit auf der Führung waren zwei Franzosen, beide auch alleine unterwegs, denen ich mich dann für das vierte und letzte Museum anschloss, einem Kunstmuseum. Es waren tatsächlich auch einige sehr gute Bilder ausgestellt, aber das tollste am Museum war das Haus an sich, ein halber Palast. Und es hatte so eine Treppe, wo in den Filmen immer die Prinzessinnen mit ihren langen voluminösen Kleider herunterschweben.
Fix und fertig (vier Museen plus Kathedrale pus das ganze Rumgelaufe!!) kam ich wieder im Hostel an, wo ich Leute kennenlernte, die gerade am Kochen waren, und mich einluden, mit ihnen zu essen. Sehr gerne, vielen Dank :D Mein Wunsch nach Schlaf sollte sich allerdings erst ziemlich spät erfüllen, denn bis fast fünf Uhr morgens führten wir im Hostel mehr oder weniger hochstehende Konversationen.
Nichtsdestotrotz stand ich am nächsten Morgen um neun auf, denn der Koch vom Vorabend hatte angeboten, mich nach Carlos Paz, etwa eine Stunde von Córdoba, zu begleiten. Ein hübsches Städtchen.
Nebenbei: in einem Laden gaben sie uns einen Alfajor zum probieren. Das war ohne Witz der beste Alfajor, den ich je gegessen habe! Ich konnte nicht anders als eine Schachtel zu kaufen.
(Alfajor ist im übrigen so was wie ein Guetzli-Sandwich, meistens mit Dulce de Leche dort wo der Käse wäre)
Wieder zurück im Hostel hatte ich noch ein Bisschen Zeit, um alles zusammenzupacken und dann setzte ich mich geradewegs in den kältesten Bus der Südhalbkugel mit der schnatterfreudigsten Dame als Sitznachbarin obendrauf. Zusammengefasst: Ich kam alles andere als erholt, aber trotzdem glücklich, in Buenos Aires an.
So schön, nach - wie mir schien - recht langer Zeit wieder von dir zu hören! Nun, habe volles Verständnis bei so vielen Aktivitäten und durchtanzten und -quatschten Nächten! Viele liebe Grüsse Oma.
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