Montag, 27. April 2015

Buenos Aires zum Abschluss - Don't cry for me Argentina

Wie schön war es, nach dieser grauenhaften Nacht ins supergemütliche Bett von Martina zu fallen und drei Stunden später mit der Mitteilung geweckt zu werden, das Mittagessen sei bereit. Ich fühlte mich wie im Paradies! Nach dem Essen war Mädelsnachmittag angesagt, wir spazierten durch die Quartiere Palermo und Recoleta und konversierten über Gott und die Welt. Unter anderem statteten wir dem Friedhof Recoleta einen Besuch ab - bei Tag sieht er mit seinen ganzen Häuschen hübsch aus, wie eine kleine Stadt. Nächtens würde ich allerdings eher auf einen Besuch verzichten...

      

Abends machten wir uns beret für den Ausgang, voller Energie und Elan. Es sollte aber leider schnell ein Ende finden, denn in der Bar wurde Martu nach kürzester Zeit ihr nigelnagelneues IPhone gestohlen! Kaum zu fassen :( Also traten wir den Rückzug an und schauten uns zuhause noch einen Film an.

Am Samstag gings dann ab nach Newman ins Wochenendhaus der Cardinals. Dort war erst einmal relaxen angesagt! Zwar ist hier schon Herbst, aber es fühlte sich eher wie Sommer an, denn das Thermometer mass immerhin knapp 30° C zur heissesten Zeit...

       

Etwas aktiver waren wir am Sonntag, denn wir drehten einige Runden im Club - Martu mit Rollerblades und ich joggend, was ziemlich anstrengend war. Der springende Punkt ist: danach fühlt man sich einfach gut :) Da der Sonntag Wahlsonntag war, begleitete ich Martu und Paul zum wählen, denn in Argentinien muss man mit seiner ID an einem Wahlort auftauchen und dort persönlich seine Stimme abgeben. Ansonsten machten wir noch ein wenig Homekino und zum Abendessen gab es das obligatorische Sonntagssushi (war schon bei meinen letzten Besuchen immer so)

                              
  
                                     

        

Am Montagmorgen um 8.30 Uhr besuchte ich eine öffentliche Clase de Gimnasia, weshalb mir am Dienstag dann alles wehtat. Später ging ich mit Martu auf Shoppingtour und kaufte mir unter anderem tolle Schuhe. Überglücklich kam ich zuhause an, packte die Schuhe aus.... Und merkte, dass mir die gute Dame im Laden zwei linke Schuhe mitgegeben hatte. Na super! Aber immerhin hatte ich es bemerkt, bevor ich in der Schweiz war, denn so konnte ich nochmals hingehen und den einen linken Schuh gegen einen rechten umtauschen :D Den Nachmittag verbrachte ich wieder mit Martu, während ich mir am Abend nochmals Zeit nahm, mit allen der Familie über Gott und die Welt zu gesprächeln.

29. April 2015 - so oft hatte ich dieses Datum als mein Abreisetag genannt, und nun war es schon so weit. Am Morgen war nochmals Workout angesagt, bevor ich mein Rucksack packte (was erstaunlicherweise ziemlich schnell und problemlos ging). Zum Mittagessen hatte ich mit einem alten Freund aus Mendoza abgemacht und für die Mediatarde (Zvieri) mit einer Kollegin aus der Schweiz, die momentan hier wohnt. Dies war ein wunderbarer Abschluss. Nun sitze ich im Wohnzimmer in der Strasse Billinghurst und in wenigen Minuten gehts ab an den Flughafen. Kaum zu glauben. Nebenbei: es regnet in Strömen!

Tschüss Argentinien, Tschüss Lateinamerika, aus die Maus die Reise ist zu Ende. Es war eine unglaubliche Zeit, die ich in vollen Zügen genossen habe, und nie vergessen werde!

Freitag, 24. April 2015

Córdoba

Mit etwa einer Stunde Verspätung kam ich am Mittwochmorgen in Córdoba an. Als erste Aktion erstand ich gleich das Busbillet nach Buenos Aires. Nummer zwei auf der Liste war ein Hostel, und auch das war ziemlich schnell erledigt (ein Block vom Terminal entfernt). Ich liess also meine Sachen dort, informierte die wichtigsten Leute über meine heile Ankunft und dann gings ab auf Besichtigungstour! Die erste Station war der Parque Sarmiento, welcher mir ausserordentlich gut gefiel, insbesondere der kleine See mit der Insel in der Mitte.

        
 
        

Danach kam das erste Museum an die Reihe, das Museo de Sciencias Naturales, welches mir auch gut gefiel. Ich spazierte eine ganze Weile in Richtung Peatonal (Fussgängerzone), wo sich auch die Kathedrale befand (die ich selbstverständlich besichtigte)

                                           
  
Unweit der Kathedrale befand sich das Museo de la Memoria, das ich unbedingt besichtigen wollte. Nur leider fand ich es nicht auf Anhieb, so dass ich beschloss, erst mal etwas zu essen. Gestärkt und ein wenig ausgeruht fand sich das gute Museum dann ziemlich einfach, und es hat sich also gelohnt, nicht aufzugeben! Das Museum widmet sich den Verhaftungen und Entführungen des Polizeidepartements während der Militärdiktatur 1976-1983. Sehr eindrücklich gestaltete Ausstellung in den Originalgebäuden der früheren "D2", wie sich die Polizei nannte. Der Raum auf dem Foto ist gefüllt mit Portraits von Verschwundenen. In einem anderen Raum hat es eine Art Briefkasten, wo man mitteilen kann, falls man irgendwelche Informationen zu jemandem hat. War sehr berührend.

       
 
Nach einem weiteren Fussmarsch kam ich zur Plaza de Independencia, mit der Municipalidad (Gemeindeverwaltung, wahnsinnig hässliches Gebäude) und dem Gericht. 
Des Weiteren gönnte ich mir eine Tour durch das Historische Museum der Universität, was mich ganze CHF 1.10 kostete. Die Führung war interessant, wenn auch das Englisch des Guides etwas schwer zu verstehen war. Mit auf der Führung waren zwei Franzosen, beide auch alleine unterwegs, denen ich mich dann für das vierte und letzte Museum anschloss, einem Kunstmuseum. Es waren tatsächlich auch einige sehr gute Bilder ausgestellt, aber das tollste am Museum war das Haus an sich, ein halber Palast. Und es hatte so eine Treppe, wo in den Filmen immer die Prinzessinnen mit ihren langen voluminösen Kleider herunterschweben.

Fix und fertig (vier Museen plus Kathedrale pus das ganze Rumgelaufe!!) kam ich wieder im Hostel an, wo ich Leute kennenlernte, die gerade am Kochen waren, und mich einluden, mit ihnen zu essen. Sehr gerne, vielen Dank :D Mein Wunsch nach Schlaf sollte sich allerdings erst ziemlich spät erfüllen, denn bis fast fünf Uhr morgens führten wir im Hostel mehr oder weniger hochstehende Konversationen.
Nichtsdestotrotz stand ich am nächsten Morgen um neun auf, denn der Koch vom Vorabend hatte angeboten, mich nach Carlos Paz, etwa eine Stunde von Córdoba, zu begleiten. Ein hübsches Städtchen.

       

        

Nebenbei: in einem Laden gaben sie uns einen Alfajor zum probieren. Das war ohne Witz der beste Alfajor, den ich je gegessen habe! Ich konnte nicht anders als eine Schachtel zu kaufen.
(Alfajor ist im übrigen so was wie ein Guetzli-Sandwich, meistens mit Dulce de Leche dort wo der Käse wäre)

Wieder zurück im Hostel hatte ich noch ein Bisschen Zeit, um alles zusammenzupacken und dann setzte ich mich geradewegs in den kältesten Bus der Südhalbkugel mit der schnatterfreudigsten Dame als Sitznachbarin obendrauf. Zusammengefasst: Ich kam alles andere als erholt, aber trotzdem glücklich, in Buenos Aires an.

Montag, 13. April 2015

Mendoza - Teil 2

Schon ziemlich schnell fühlte sich alles wieder wie beim Alten an - und irgendwie kann ich gar nicht glauben, dass ich nur gut zwei Wochen bleibe...
So könnte man meinen, dass ich den ganzen Tag auf den Beinen bin und alles Mögliche unternehme. Nun ja, das stimmt so halb. Ich sehe jeden Tag Freunde oder unternehme irgendetwas, doch den absoluten Luxus, den ich mir gönne, ist: Schlaf. So lange und so oft ich will. Es ist herrlich, glaubt mir!

Abgesehen vom Schlafen hat mich auch das Fussballfieber gepackt und ich habe an einem Tag sogar zwei Spiele bestritten. Danach war ich zwar ziemlich kaputt, aber auch sehr zufrieden. Denn während meine Messlatte dank meinem talentierten Bruder ziemlich hoch ist, haben die Frauenteams hier in Mendoza etwas tiefere Ansprüche und ich konnte gut mithalten:

        
  
Nach einer Dusche und einer Minisiesta gings dann auch schon wieder weiter an einen Geburtstag, bei dem getanzt und geschwatzt wurde was das Zeug hält. Bei der Gelegenheit traf ich auch wieder weitere Freunde, die ich bis jetzt noch nicht gesehen hatte - und lernte nebenbei eine ganze Menge neuer Leute kennen.

Sonntag war selbstverständlich Asado-Tag, genau so wie es sein muss. Als ich nach Asado, Bandprobe (nur als Zuschauerin) und Juntada (Treffen) mit Freunden nach Hause kam, war ich ziemlich erledigt. Bins mir schliesslich nicht mehr gewöhnt am Sonntagmorgen um 6.40 Uhr nach Hause zu kommen :P

       

Der Dienstag war dann auch wieder ein spezieller Tag: am Morgen stellte ich meine Keramik fertig, wobei ich die Sache mit dem Bemalen als am wenigsten befriedigend empfand. Könnte mit meinem nicht vorhandendenen Talent im Umgang mit Pinseln zu tun haben...
Am Mittag war ich mit Kochen dran. Es gab Rösti, und ich schwitzte beim Zubereiten mindestens so sehr wie die geraffelten Kartoffeln, aber schlussendlich hat es allen geschmeckt.

                                     
   
Am Nachmittag stand dann endlich der Besuch bei meiner früheren Gastfamilie an. Es war eine Freude! Nicht nur, wie sie mich empfingen, und dass nach einiger Zeit die gesamte Familie versammelt war. Man spürte richtiggehend, dass es insbesondere meiner Gastmutter viel viel besser ging, und dies wirkte sich auf die ganze Familie aus. So quatschten wir bei Kaffee und den berühmten mendociner Tortitas und am Ende ging ich ganz beschwingt nach Hause.

Die Glückssträhne blieb mir auch am nächsten Tag erhalten, abgesehen davon, dass die Coiffeuse mir ein etwas zu grosses Stück meiner Haarpracht abgeschnitten hat. Dafür war sie ganz erstaunt, als im Gespräch heraus kam, dass ich nicht aus Argentinien bin. "Das hört man ja gar nicht!" Das geht natürlich runter wie Honig.
Danach traf ich mich mit Freundinnen zum Mittagessen und es war wieder wie in den Alten Zeiten, einfach wunderbar! (Selbstverständlich durfte da auch das Selfie nicht fehlen - mit Effekt, damit alle ein bisschen hübscher ausschauen)

       

Nachdem ich am Donnerstag noch mein Ticket nach Córdoba Capital gekauft hatte war am Freitag dann wieder Ausgang angesagt. Eigentlich wäre ich an einen 15. Geburtstag eingeladen gewesen (der hier riesig gefeiert wird), doch um halb zwölf abends teilte man mit mit unsere Transportmöglichkeit habe sich in Luft aufgelöst. Nach einer kurzen Frustration fand ich relativ schnell eine Alternative, ich ging mit Freunden in einen Club namens Runner. Wir verbrachten eine superlustige Nacht und tanzten bis morgens um 7 Uhr durch! Dabei trafen wir auch noch ein lustiges Zebra an.

       

Da wir erst beim Morgengrauen zurückkamen ging der Rest des Vormittags fürs Schlafen drauf. Danach wäre eigentlich wieder ein Fussballspiel an der Reihe gewesen, doch leider liessen sich die Gegnerinnen nicht blicken. So unterstützte ich eine andere Mannschaft, bei denen Spielerinnen fehlten. Es war ein grauenhaftes Spiel, denn mein Team schlief fast ein beim Spielen und ich diente dementsprechend als Torhüterin, Verteidigerin und Stürmerin gleichzeitig. Ein Glück dass die Spielfelder hier so klein sind.

Den Sonntag verbrachte mein ganzes Umfeld mit wählen. Denn es funktioniert nicht wie bei uns per Post, sondern man muss persönlich erscheinen. Und es ist obligatorisch. Weil alle Leute gleichzeitig gehen wollen ("Asado in der Familie und Siesta"-Zeit sind natürlich absolut ausgeschlossen) bilden sich ewig lange Schlangen. Nun ja, mir solls egal sein, ich partizipiere am Asado-Anteil des Tages ;)

Den Montagmorgen verbrachte ich mit Zimmer aufräumen, so weit wie möglich vorpacken, aussortieren etc. wie ich in nur gut zwei Wochen eine derartige Unordnung verursachen konnte ist mir schleierhaft... Aber ich habs trotzdem geschafft und war nachher ganz schön erledigt.
Am Nachmittag wollte ich nur eine kurze Siesta schlafen und mich dann noch mit Freunden zur Mediatarde (Zvieri) treffen. Wollte. Denn als ich aufwachte war es schon nach sieben und ich musste mich schon bald fürs Fussball bereit machen. Das war mir nun wirklich noch nie passiert!
Nach dem Training gingen wir mit dem Team noch eine Abschiedspizza essen, wobei ich sogar eingeladen wurde :)

        

Und dann, ehe ich mich mich versah war auch schon mein letzter Tag in Mendoza angebrochen. Am Morgen widmete ich mich nochmals dem Sport, damit ich auch mit gutem Gewissen die letzten Mahlzeiten geniessen konnte. Zum Mittagessen kam schweizer Besuch, eine Austauschschülerin, die ich hier kennengelernt habe. Ist schon immer wieder schön, eine Runde in der Muttersprache zu quatschen :) Danach traf ich mich mit Juuh, um mich auch noch von ihr zu verabschieden. Irgendwie fühlte es sich überhaupt nicht so an, als ob ich schon am Abend weg sein würde... Auf alle Fälle genossen wir noch die letzten Momente zusammen, bevor wir uns wieder nur per Internet verständigen würden.

       
 
Nur wenig später kam dann auch schon Jony, der mich abholte, damit ich auch noch seinen Eltern tschüss sagen konnte. Wieder zurück bei Abregos kamen noch andere Freunde, ein regelrechter Verabschiedungsmarathon. Um 22.30 war es dann schliesslich so weit. Ich sass im Bus mit dem Ziel Córoba Capital, konnte es aber ehrlich gesagt immer noch nicht wirklich glauben.

So verabschiedete ich mich also zum zweiten Mal von meiner zweiten Heimat, und es war bestimmt nicht das letzte Mal!

Freitag, 10. April 2015

Mendoza - endlich da!!

Es hat zwar viele Nerven und ein Bisschen Glück gebraucht, doch ich bin jetzt endlich da!
Nach ungefähr zwei Stunden Schlaf machte ich mich am Samstag, 4. April, auf den Weg zur Busstation, gleichzeitig todmüde und hellwach wegen der Angespanntheit... Glücklicherweise fuhren wir pünktlich ab, doch die erste Komplikation liess nicht lange auf sich warten. Der Mensch am vom Chauffeur gewählten Grenzübergang liess nämlich verlauten, wir müssten zu einem anderen Grenzübergang, denn dieser sei erst ab drei Uhr geöffnet. Da dies einen ziemlichen Umweg bedeutet hätte, hätte ich mir meinen Flug ans Bein schmieren könnnen. Lösung? Da ich den Chauffeur über mein Dilemma informiert hatte, liess er mich die weinerliche Blondine raushängen, was mit viel Wimpergeklimper auch tatsächlich funktionierte. 0815 Touristin zu sein hat eben manchmal auch seine Vorteile. Der Rest der Fahrt verlief reibungslos, wenn auch nicht wirklich entspannt, obwohl ich an diesem Punkt noch erwähnen will, dass die Landschaft spektakulär war. Es gibt allerdings leider keine Fotos, weil ich viel zu sehr mit nervös sein beschäftigt war und deshalb nicht mal auf die Idee kam, die Kamera zu zücken.
Wie dem auch sei, ich habs geschafft. Vor Erleichterung und Müdigkeit den Tränen nah stieg ich ins Flugzeug und brauchte geschätzte zwei Minuten um tief einzuschlafen. Wie ferngesteuert liess ich die Wartezeit in Buenos Aires über mich ergehen.

Ca. zwei Stunden später war es soweit: mit Sack und Pack trat ich in die Halle des Flughafens Mendoza, wo Jony (mein bester Freund aus Argentinien) schon auf mich wartete. Ich konnte es kaum glauben. So lange hatte ich davon gesprochen zurück zu kommen und nun war ich tatsächlich da... Nach einem stärkenden und superleckeren Abendessen bei ihm zuhause gings auch schon weiter, wir trafen uns mit weiteren Kollegen. Ein Teil davon gehörte zu meiner alten Mendoza Crew, andere kannte ich noch nicht - es war genial! Um fünf Uhr morgens fiel ich überglücklich ins Bett, ich war wieder "zuhause" in Mendoza :D

Den Ostersonntag verbrachte ich mit Julieta, meiner besten Freundin hier, und ihrer Familie. Wie es sich gehört gab es hausgemachte Empanadas und Asado (BBQ), ein Gaumenschmaus.

        

Der Ostermontag ist hier kein Feiertag und so ging ich mit einem anderen Ex-Austauschschüler aus Belgien unsere ehemalige Schule besuchen. Es ist übrigens reiner Zufall, dasss wir beide zur selben Zeit hier sind!

        

Die Lehrer haben sich sehr gefreut, uns zu sehen, und was mich ziemlich erstaunt hat: fast alle der Lehrer wussten meinen Namen noch!
In der Schule, und überhaupt in meinem Quartier hat sich praktisch nichts verändert, so kenne ich mich noch immer relativ gut aus. 

Am Abend ging ich mit einer Kollegin ins Fussballtraining (SPAASSS :D) und traf dort zu meiner Überraschung - eine schweizer Austauschschülerin. Ich glaube, ich guckte ziemlich doof aus der Wäsche, als sie plötzlich begann, Schweizerdeutsch mit mir zu sprechen...

Am Dienstagmorgen ging ich mit meiner Gastmutter töpfern, was mir zu meinem Erstaunen echt gut gefallen hat! Nun hoffe ich, dass ich mit meinen Sachen fertig werde und auch was mit nach Hause bringen kann.

       
  
Ansonsten habe ich noch weitere Freunde gesehen, mich wieder mal beim Joggen versucht (Ausdauer verliert man so furchtbar schnell), Fussball gespielt, nochmals die Schule besucht (auf dem Foto mit dem Schulleiter) UND nicht zu vergessen: jeden Tag eine schöne lange Siesta geschlafen *schwärm*

      

Wie ihr lesen könnt, ich bin es in vollen Zügen am geniessen, am entspannen und weder Kirchen noch Museen am anschauen. Umarmung von einer glücklichen Joana aus Mendoza!

PS: wer sich für meine Erlebnisse von vor drei Jahren interessiert, mein damaliger Blog "joana-en-mendoza.intoblog.ch" existiert immernoch ;)

Freitag, 3. April 2015

Navimag - Travel different

Auch wenn ich es kaum glauben konnte - am Montag Nachmittag ging die Schiffsreise tatsächlich los. Beziehungsweise, wir konnten unsere Kabine beziehen. Da es nur 33 Passagiere waren (bis zu 150 hätten Platz), kriegte ich sogar ein Upgrade und somit eine Kabine mit Fenster, die ich mit einer sympathischen Inderin teilte. Beim ersten Abendessen beschnupperten sich die Passagiere gegenseitig, bis sich die Atmosphäre ein wenig gelockert hatte und wir bereit waren für die Abendunterhaltung: Karaoke! Es war ein Riesenspass :)

Die Orte, wo man sich am meisten aufhielt waren der Speisesaal und die sogenannte Lounge, weil die Kabinen sind einfach zu klein, um Zeit dort zu verbringen.

       

       

Der Tag verging irgendwie mit Lesen, Filme anschauen, Karten spielen usw. bis wir irgendwann am Abend aufs offene Meer kamen. Vorsichtshalber nahm ich ein Stugeron "nur für den Fall", da ich normalerweise nicht reise-/seekrank werde... Ich hätte vermutlich besser gleich das ganze Pack geschluckt, denn spätestens nach einem nächtlichen Besuch auf der Brücke, welche noch viel übler betroffen ist vom Seegang, machte ich jedem Leintuch Konkurrenz, was die Farbe angeht. Da helfen dann auch aufmunternde Kommentare wie "es geht nur noch 15 Stunden so" nicht mehr viel. Überraschenderweise ging das Schaukeln tatsächlich irgendwann vorbei und ich fühlte mich sofort sehr viel besser. Unsere Kabine hingegen sah aus wie ein Schlachtfeld (Danke Mami fürs Mitbringen des Linsenmittels, es hat nicht wahnsinnig lange überlebt und sein Ende auf dem Fussboden gefunden)

       

       

Leider beeinflusste das nicht besonders angenehme Wetter auch den Genuss der vorbeiziehnden Landschaft, denn die meiste Zeit über sah man überhaupt nichts. Wenn dann aber doch mal ein Bisschen Land zwischen den Nebelschwaden hervorschaute, war es echt hübsch!

      

      

      

Mit 24 Stunden Verspätung trafen wir am Donnerstag in Puerto Edén, unserer Zwischenstation, ein, was mich ein wenig beunruhigte. Denn ich musste doch am Samstag meinen (schon verschobenen) Flug in El Calafate erwischen. Hat es da einen passenden Bus? Keine Ahnung.

Derweil bleibt einem nichts anderes übrig als irgendwie die Zeit totzuschlagen, sich mit den Leute auf dem Schiff anzufreunden, die zum Glück sehr nett sind.

Am letzten Abend (den es eigentlich gar nicht hätte geben sollen) hatten es wir nochmals lustig, denn es war Bingo, Musik und Tanz angesagt - unter anderem Limbo.

       
 
      

Und schliesslich kamen wir tatsächlich in Puerto Natales an! Mit etwas Verspätung zwar (zählt man die Verschiebung der Abfahrt sind es gut fünf Tage), aber wir waren da.

      

Nachdem das Schiff angelegt hatten, musste es zuerst noch etwa zur Hälfte entladen werden, damit wir überhaupt raus kamen. Selbstverständlich machte ich mich sofort auf den Weg zum Büro der Busgesellschaft, denn ich hatte gesehen, dass ein Bus fährt, welcher mich pünktlich nach El Calafate bringen würde. Doch ich hatte mich zu früh gefreut. Der Samstagmorgenbus fährt nur bis Ende März (heutiges Datum ist der 3. April). Nach einer Mischung aus Fluch und Stossgebet es möge eine andere Option geben suchte ich den Terminal de Buses auf - und fand auch tatsächlich einen Bus. Der Haken an der ganzen Angelegenheit: wenn irgendjemand an der Grenze ein Problem hat und der Bus sich verspätet ist die Sache gelaufen.

Navimag war auf alle Fälle eine interessante Erfahrung, die meine Pläne zwar durchgerüttelt hat, es aber wert war. (Falls ich morgen meinen Flug verpasse bin ich im letzten Punkt sicher anderer Meinung, aber ich bin jetzt mal optimistisch)