Montag, 26. Februar 2018

Reading Week

Kaum zu glauben, dass die Hälfte des Semesters schon vorbei ist, wenn das Schweizer Pendant gerade erst begonnen hat. Und mit dem Ende der Hälfte des Semesters steht eine wohlverdiente Woche Ferien an, obwohl sie hier ironischerweise reading week heisst, was einem ein leicht schlechtes Gewissen bescheren soll wenn man nicht brav in der Bibliothek sitzt und sich auf die nächsten Wochen des Studiums vorbereitet...

Am Donnerstag vor den Ferien habe ich mit dem vierten Midterm 50% der Midterms überschritten, und konnte am Abend deswegen entspannt unser "International Dinner" geniessen. In passenden Gruppen brachten wir verschiedenste Köstlichkeiten aus unseren jeweiligen Heimatländern - ein regelrechtes Festessen! Der Einfachheit halber wurden die Schweiz und Liechtenstein zusammengefasst und wir brachten eine gute alte Apfelwähe mit, die echt lecker war :D

Das Resultat der schweizerisch-liechtensteinischen Zusammenarbeit

Das Wochenende wurde dann etwas arbeitsamer, da ich noch einen Laborbericht abgeben musste - in meinem Fall startete die Woche also eher als writing week. Am Montagabend war diese Aufgabe erledigt und ich war vogelfrei und konnte mich auf meinen Besuch bei Gabriel in Princeton vorzubereiten. Ach ja, ein Abenteuer erlebte ich auch noch als sich ein wunderschöner Weg entlang dem Campus Strand plötzlich verdünnisierte und ich mich mehr oder weniger über Stock und Stein und durchs Dickicht kämpfen musste... Aber mir als Pfadfinderin machen solche Sachen eben Spass, und die Natur war wirklich toll!


Beide Bilder entstanden am selben Tag etwa 2km voneinander entfernt

Off to Princeton University!
Am Mittwoch um 03.45 Uhr riss mich der Wecker aus dem Schlaf, nur damit ich dann als einzige für fast eine Stunde am Gate warten konnte - naja. Nach einer doch ziemlich langen Reise wurde ich nach zwei Monaten ohne einander von Gabriel in Empfang genommen und ich war sehr müde aber auch sehr glücklich!

Unser erster gemeinsamer Zmorge im Small World Café

Beer Tasting - sogar gratis!

Bei diesem Anblick schmerzt es einen echten Schweizer Käseliebhaber als ob er selbst mit dem Messer malträtiert worden wäre... Der Käse war aber sehr lecker!

Wir verbringen unsere gemeinsamen Tage ohne grosse Sprünge, geniessen aber das Beisammensein in vollen Zügen. Es war einfach schön mit Gabriel und auch Gloria wieder so vertraute Menschen um sich zu haben!

weltumspannendes Geplauder mit David (Sydney)

Brunch am Samstag mit Gabriel, Edu, Gloria und Silvia
Brunch am Sonntag mit SCHOKOBRUNNEN!!

Aufregend wurde es erst am Sonntag wieder, als der Flug von Newark nach Ottawa verspätet ankam (zusammen mit sechs anderen Flugzeugen) und ich erst noch rausgepickt wurde weil ich als Studentin nur mit eTA und nicht mit Study permit reiste (hat dann aber doch geklappt). Ende gut alles gut, ich erwischte den Anschluss und wir sind erst noch verfrüht in Vancouver angekommen! Bei dieser Gelegenheit ist mir aufgefallen, dass sich die Fairview Student Residence inzwischen wirklich nach meinem Zuhause anfühlt :)

Schwuppdiwupp, schon ist die Ferienwoche wieder vorbei und es geht los mit Semester Part II, weswegen die nächsten zwei drei Wochen auch wieder etwas langweiliger/arbeitsintensiver werden. Aber schliesslich bin ich ja zum studieren hier... oder so ;)

Montag, 12. Februar 2018

The Rockies Explorer Trip

Wie nutzt man ein langes Wochenende besser als mit einem Trip in die Kanadischen Rocky Mountains? Ich weiss es auch nicht - insbesondere bei diesem einmaligen Wetter! Also los geht's auf den "The Rockies Explorer PLUS" Trip mit der Organisation West Trek.
Die ganze Angelegenheit war mit ziemlich viel Busfahren verbunden, die Route könnt ihr unten sehen :)



Am Freitag Morgen um 7.00 Uhr ging los, über Stopps in Hope und Kamloops nach Revelstoke.
Als wir von dort aus weiterfahren wollten, stellte sich und eine Lawine in den Weg und wir mussten wieder zurück. Nach einigem Hin und Her und warten auf Strassenräumungsupdates mussten wir uns geschlagen geben und unser Tourguide Erin musste so auf die Schnelle eine neue Unterkunft für 50 Leute finden. Sie hat die Herausforderung gemeistert und so konnten wir nach einem langen Tag im Bus in ein erstaunlich bequemes Bett fallen.
Von unserem Grüppchen an Austauschstudenten waren zehn mit dabei, und weil genau fünf Mädels und fünf Jungs dabei waren und immer vier Leute im selben Zimmer waren, teilte ich mir meines mit einer Italienerin, einer Japanerin und einer Taiwanerin. Fun Fact: ich war die grösste von uns vieren ;)

Darf ich vorstellen: die Lawine, die uns den Weg versperrte

Morgenstimmung im Motel

Am Samstag hatten wir dementsprechend einiges an Strecke und Aktivitäten vor uns. Das erste Highlight war die Kicking Horse Gondola, welche uns eine atemberaubende Sicht in die Rocky Mountains bescherte!


Die vier ETHler unserer Gruppe
Nach der Aussicht ging es direkt weiter an den Emerald Lake, der anscheinend eine wahnsinnig schöne Farbe hat - für uns war es weiss, da vereist und zugeschneit. Am Emerald Lake war ich auch auf dem übelst riechenden Klo aller Zeiten, von wegen in der Kälte stinkt es nicht so sehr!

Das Gruppenbild habe ich wegen Klobesuchs verpasst, aber ein Einzelbild gabs doch noch :)
schöne Sicht aus dem Bus
Ruck Zuck fuhren wir auch schon weiter, immer leicht dem Zeitplan hinterher hinkend aber dank des Sonnenscheins sehr guter Laune. Der nächste Stopp war das Mount Norquay Ski Resort, wo wir Nachtskifahren konnten. Nach einem leichten Anflug von Enttäuschung, weil die Pisten doch sehr anfängertauglich waren kam uns die zündende Idee: wir fahren einfach rückwärts den Hang runter! Es entpuppte sich als gar nicht mal so einfach, aber schon nach kurzer Zeit konnte ich einen ganz ansehnlichen Fortschritt vorweisen :D


Wer jetzt gedacht hat, der Tag sei zu Ende liegt weit daneben! Nach dem Einchecken und einer schnellen Dusche in Banff, zogen wir los um die Ortschaft unsicher zu machen. Nach ein paar gefährlich günstigen Drinks und (natürlich) gewonnenen Töggelimatches fanden wir in dem vermutlich einzigen Club Banffs ein und tanzten noch bis mich die Vorahnung des Weckers am nächsten Morgen einholte.

Das Hotel in Banff offerierte glücklicherweise ein sehr leckeres Frühstück, so waren wir gut gerüstet für den nächsten Tag mit vollem Programm. Den Start machten Two Jack and Minnewanke Lake, die ich vor lauter Kälte kaum geniessen konnte - wir waren bei ungefähr -13 Grad Celsius angekommen. Zudem muss ich sagen, dass die Seen vermutlich im Sommer noch ein bisschen spektakulärer wären. Schön sind sie aber auch im Winter :)

Two Jack Lake
Minnewanka Lake (mit Alba und David)
Auf dem Weg durften wir noch "elks" eine Nordamerikanische Hirschart bestaunen
Leicht durchgefroren kamen wir schliesslich nahe Banff bei den Hot Springs an. Die ersten paar Schritte in den 39 Grad warmen Pool verursachten einen üblen Kuhnagel, aber danach wars angenehm. Für etwa zehn Minuten, dann begann ich mich zu fühlen wie ein Ei das gekocht wird (mein Blutdruck wurde auch unter Probe gestellt, hat die Prüfung aber erfolgreich gemeistert).
Zurück in Banff genossen wir unser wohlverdientes Mittagessen. Auch bei Tag ist Banff wirklich ausserordentlich hübsch und sehr zu empfehlen!

Die ursprünglichen Hot Springs wurden zur ersten Tourismus Attraktion in Banff
Die Hauptstrasse in Banff mit pittoreskem Hintergrund
Nach der Verpflegung fuhren wir zum Johnston Canyon, der mit gefrorenen Wasserfällen lockt. Nachdem wir zum Lower Fall spaziert sind, kam uns die geniale Idee, wir könnten auch noch zum grösseren gehen... oder eher rennen, weil die Zeit ziemlich knapp war. So wandelte sich der Spaziergang mir nichts dir nichts in ein ausgewachsenes Workout um - wir wurden belohnt mit einem ziemlich eindrücklichen Wasserfall. (ist ein Wasserfall immer noch ein WasserFALL wenn er sich nicht bewegt?)

Upper Fall - Leute rechts im Bild als Grössenvergleich
Die Crew, leicht ausser Atem aber happy
Mit dem Lake Louise stand noch ein weiterer See auf der Liste. Dies ist allerdings ein besonderer: Laut National Geographic, ist es der meistfotografierte See der Welt. Wir konnten auf dem Natureis Schlittschuh laufen bis uns alles einfror (Stand: -17 Grad). Spass hat es dennoch gemacht, auch wenn mein Durchhaltevermögen von der ganzen Kälte schon ein bisschen geschwächt war.





Im Bus konnten wir uns wieder ein bisschen aufwärmen und uns endlich auf die Mountain View Cabins in Golden freuen, in welchen wir eigentlich schon die erste Nacht hätten verbringen sollen. Und ich habe mich sofort in sie verliebt! Einfach schnuckelig :D Am Campfire gabs noch S'mores (Graham Cracker mit Schokolade und geschmolzenem Marshmellow in der Mitte, ich liebe es!) und einen Schneeschuhspaziergang. Bei letzterem hatten wir freie Sicht auf den Wolkenlosen Sternenhimmel. Es war schlicht und einfach traumhaft!
Auch heute (Montag) Morgen war die Stimmung wunderbar, die Sonne tauchte die umliegenden Berge in die schönsten Farben... Nebenbei verzeichneten wir auch noch die Rekordtemperatur des Trips mit -24 Grad Celsius. Das ist sehr kalt. So kalt, dass die Tür unseres Cabins einfror und wir von aussen gerettet werden mussten, und dass die Luft beim Atmen sogar im Bus kondensierte am Anfang! Dennoch, diese Sicht war alles wert:




Schliesslich verbrachten wir den restlichen Tag wieder mit dem ein oder anderen Halt im Bus, bis wir nach eineren weiteren Busfahrt bis zur UBC wieder im schönen warmen zuhause ankamen :) Es war ein wirklich tolles Wochenende mit einer guten Truppe und genialen Landschaften!

Montag, 5. Februar 2018

One month complete!

Schon wieder sind zwei Wochen vergangen - oder erst? Je nachdem über was ich gerade nachdenke, kommt es mir so vor als ob die Zeit fliegt oder im Schneckentempo vergeht, wobei ersteres dann doch meistens überwiegt. Zwei von sieben Midterms (ja ich weiss, das ist furchtbar viel) sind schon vorbei, ab jetzt habe ich fast jede Woche einen... Auch sonst bleiben die wöchentlichen Hausaufgaben aufwändig und ein bisschen mühsam.
Zum Glück veranstaltet "The Dog Den" sogenannte Dog Therapy Session, bei denen man sich einen Platz für ein Viertelstündiges Hundestreicheln buchen kann, was für mich als Hundeliebhaberin eine super Sache ist! Gerade heute war ich zum zweiten Mal dort, das Konzept überzeugt mich total :D

Und obwohl, oder wohl eher genau weil das Wetter hier meistens mässig bis miserabel ist, freut man sich umso mehr über jede sonnige Stunde! Vancouver ist eine so tolle Stadt, dass ihr sogar Regen nichts anhaben kann, aber bei schönem Wetter ist es ein wahrer Traum!

UBC Rose Garden
Steimannli bauen am Wreck Beach

Das kulinarische Highlight der letzten Wochen war der Cinnamon Bun, der als bester von Vancouver angeschrieben ist - ein Gaumenschmaus!

Grounds for Coffee ist einen Besuch wert!

Nach diesem gebackenen Traum konnte ich mich natürlich nicht lumpen lassen und bin selbst in die Küche gestiegen. Ich würde mir nicht anmassen, den Cinnamon Bun zu kopieren, also habe ich mal mit einem bekannten Leckerbissen angefangen: Zopf :D Ist allerseits sehr gut angekommen und ich war stolz auf mich, dass ich auch die kanadische Hefe bezwungen haben (einige wissen vielleicht von meinen früheren Kämpfen mit nicht aufgehenden Teigen...) Übrigens: inzwischen habe ich sogar eine Blaubeerkonfi gemacht, die herrvorragend zu Zopf passt!


Ansonsten war ich ein erstes Mal im Hundeglück (noch vor der Dog Therapy), als meine Mitbewohnerin einen drei Monate alten Pitbullwelpen hütete, der war ja so was von herzig! Ihr könnt euch vorstellen, ich habe mich sofort in das Energiebündel verguckt und war schon ein bisschen traurig als sie wieder nach Hause gehen musste...

Darf ich vorstellen: Nina

Das tolle hier ist, wenn man etwas unternehmen will, gibt es immer eine Möglichkeit! Schnupperkurse in verschiedenen Tanzclubs (ich werde mich vermutlich den UBC Swing Kids anschliessen und mich im Lindy Hop üben), Public Ice Skating, Game Nights im Bookstore oder diverse Parties auf dem Campus... Die Game Night ist auch etwas ganz lustiges, da kann man einfach hingehen und mit Freunden Brettspiele spielen, was ich zuhause viel zu selten mache! 

Die Schwierigkeit bei diesem immensen Angebot ist es, a) nicht den Überblick zu verlieren, und b) eine Balance zwischen Trubel und Zeit für sich zu finden. Bei mir ist es momentan noch ein bisschen nach dem Alles oder Nichts Prinzip, aber ich habe ja noch ein Bisschen Zeit um das auszuklügeln :D

Zum Schluss noch ein Touriföteli von meinem letzten Besuch in Whistler ;)