Donnerstag, 19. Februar 2015

Quito - Was sonst noch geschah

Auch wenn es kaum zu glauben ist - mir bleibt gerade mal noch eine Nacht hier in Quito! Die Zeit scheint zu fliegen... Es kommt mir vor, als sei ich erst gerade angekommen und nun muss ich schon wieder gehen, mich verabschieden von der Stadt, der Familie, der Fundación mit den Kindern und den Leiterinnen :( Obwohl ich nur ein Monat hier war, fühle ich mich hier wie zuhause, und der Abschied wird mir nicht leicht fallen!

Die meiste Zeit verbrachte ich in Quito, düste mit Rici (Sohn der Leiterin der Fundación) auf seinem Motorrad in der Stadt herum und probierte viele Köstlichkeiten der ecuatorianischen Küche. Dazu gehören Empanadas de Viento (hat ähnlichkeit mit einem mit Käse gefüllten Fasnachtschüechli), Bolon de Verde con Queso (eine frittierte Masse des "Verde", einer grünen Banane die nicht nach Banane schmeckt, gefüllt mit Käse), Patacones (zerdrückte Stücke des Verde, serviert mit Salz und Zitrone), Tostado (gerösteter Mais, superleckerschmecker), Quimbolitos (Masse aus Maismehl mit Rosinen, im Maisblatt gedünstet) und noch vieles mehr...!

Eine der besten Aussichten über Quito hat man von der Virgen del Panecillo, die von ihrem Sockel aus die Stadt beschützt.

     

                                         

       


Doch ich schaffte es auch das eine oder andere Mal aus Quito heraus, wenn auch nicht allzu oft. Das erste Mal war, als ich mit Rici zur Mitad del Mundo fuhr. Dort steht das Monument, wo die Franzosen seinerzeit den Verlauf des Äquator bestimmten. In Wahrheit liegt er etwas ausserhalb, aber da das Monument schon stand, beliess man es dabei. Der Ort hat wahrhaftig etwas magisches, ganz abgesehen davon, dass man in den Pavillons einiges lernen kann!

                                    

Ein wichtiger Event war die Ankunft von Carlitos, dem Sohn von Paty und Hernan, der ein Jahr in den USA gelebt hatte. Ihm sollte ich es dann auch verdanken, noch ein weiteres geniales Erlebnis verzeichnen zu können.

       

       

Note to myself: Männer mögen es nicht, wenn sie im Ping Pong reihenweise geschlagen werden ;)

Carlitos kam also am Samstag an, und bei fröhlichem Beisammensein mit seinen Freunden am Abend wurde ein Ausflug zur Laguna de Mojanda beschlossen. Abfahrt: Sonntagmorgen. Es wurde zwar Mittag, aber wir brachen schlussendlich auf (nachdem ich schon fast die Hoffnung verloren hatte). Wir wurden immer mehr Leute, bis wir schliesslich mit Sack und Pack den Weg in Angriff nahmen. Und es sollte sich lohnen! 

      

      

      

Nach einem leckeren Essen und einerkalten Nacht beschlossen wir am nächsten Tag, den Fuya-Fuya (4263 m.ü.M) zu besteigen. Für mich als Bergliebhaberin ein absoluter Traum! Der Moment, wenn die Wand aus Gras, Erde und Steinen einer Aussicht weicht, die ihresgleichen sucht, verschlug mir regelrecht die Sprache. Nach drei Stunden Aufstieg war das mehr als eine gerechte Belohnung!

       

       

Aber das war noch nicht alles: wir hatten das Glück, drei Adlern bei der Jagd zusehen zu dürfen! 
Noch immer bin ich völlig erfüllt von all diesen Bildern und Eindrücken, die ich nicht wieder vergessen werde. Die Ruhe und Zufriedenheit, die mich an diesem wunderbaren Ort überkam kann ich gar nicht in Worte fassen. Die Berge kombiniert mit dem Kratersee und der endlosen Weite, die man überblicken kann... Espectacular!

Entsprechend müde kamen alle wieder in Quito an, aber das Abenteuer sollte weitergehen! Schon am nächsten Tag war ein Ausflug nach Mindo an der Reihe. Um dem Verkehr des Carnaval auszuweichen nahmen wir einen "Schleichweg" durch den bosque húmedo, eine wunderschöne und unglaublich grüne Landschaft.

       

       

In Mindo spazierten wir durchs Dörfchen und wollten danach eigentlich zum Wasserfall - was sich aber als unmögliches Unterfangen herausstellte, da es einfach zu viele Leute hatte. Also begnügten wir uns mit dem Fluss, der zugegebenermassen ziemlich kühl war...

                                     

Danach wollte ich unbedingt noch in die Casa del Chocolate, wo ich eine Tour machte - nun weiss ich endlich, wie man die beste aller Süssigkeiten produziert! Der Guide erzählte uns die Geschichte der Schokolade und wir probierten die Frucht (hat nix mit Schokogeschmack zu tun), der getrocknete Kern , die kleinen Stückchen des Inhalts des Kerns und schliesslich das fertige Produkt - faszinierend!
Auch konnten wir die Schritte ansehen, von der Pflanze über die Fermentation, Röstung bis zur Verpackung.

        

        

        

        
   
Und der Brownie am Schluss war einfach himmlisch! Hat sich also voll und ganz gelohnt :D

Nun bin ich noch meine letzten Stunden am geniessen, alles am erledigen was noch sein muss (leider regnet es in Strömen) und versuche nicht ans bevorstehende Rucksackpacken zu denken.

Quito ist mir ans Herz gewachsen mit all seinen kaputten Strassen, verrückten Autofahrern und Bussen mit dröhnender Musik und stop-and-go Fahrweise, all die schönen Parks und Aussichten, das Essen und das ständig wechselnde Wetter und das Haus mitsamt Familie, und vor allem die Fundación mit den Kindern und Leiterinnen, die ich in der kurzen Zeit so gut kennengelernt habe. In meinem Gepäck habe ich ab jetzt zusätzlich viele viele gute Erinnerungen und Erfahrungen!

Und obwohl mir Abschiede nicht leicht fallen freue ich mich doch riesig auf den nächsten Teil meines Abenteuers: Peru!

1 Kommentar:

  1. Du hast schon recht - ich bin ziemlich neidisch auf deine Bergtour. WOW!

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