Donnerstag, 26. Februar 2015

Peru Tag 1-7

20. Februar

Nachdem ich den Morgen zum grössten Teil mit Packen und ähnlichem verbracht hatte, war es nach dem Mittag soweit - ich machte mich auf den Weg zum Flughafen. Es war schon ein komisches Gefühl, Quito hinter mir zu lassen... 
Am Flughafen machte ich eine ausserordentlich glückliche Bekanntschaft mit einem Mensch, der für easytaxi arbeitet. (Eine App, mit der man unter anderem in Peru Taxis orten und bestellen kann, die sicherer sind) Er flog auch nach Lima und nahm mich mit einem solchen Taxi mit - gratis! Auf dem Weg hatte ich quasi noch eine Stadtführung by night, ein perfekter Start also. Im Hotel angekommen gings ab in die Heia.

21. Februar

Mit Marcella, meiner Zimmergenossin ging ich frühstücken und noch ein Bisschen rumlaufen in Lima.  Nach und nach hatte ich auch die anderen Personen der Gruppe kennengelernt - 10 Leute aus England, Schweden, Australien, Kanada, Südafrika plus Guide plus Ich. Auch hier habe ich Glück, es verstehen sich eigentlich alle prima!
Um 12 Uhr war Aufbruch richtung Paracas, etwa 5 Stunden im Bus. Paracas liegt am Meer und dementsprechend leckere Meeresfrüchte gabs zum Abendessen!

     
 
22. Februar

Nach relativ wenig Schlaf standen wir um 6.30 auf, um eine Tour zu den Islas Ballestas (auch Baby Galapagos genannt) zu machen. Dort sahen wir Hunderte von verschiedenen Vögeln und Seelöwen und ein Pinguin - es war echt faszinierend, auch wenn die vielen Leute und der strenge Geruch etwas gewöhnungsbedürftig waren.

       

Kaum von der Tour zurück gings auch schon weiter nach Pisco. Und wie der Name schon sagt, besuchten wir eine Pisco-Produktionsstätte, wo wir erfuhren, wie Pisco hergestellt wird und auch wie er schmeckt ;)

Um 14 Uhr erreichten wir die Oase Huacachina, die definitiv ein Highlight war: wir konnten Sandboarding machen! Und in einem sogenannten Buggy auf den Dünen rumrasen (also der Fahrer raste und wir schauten, dass wir schadlos davonkamen, war ein echtes Erlebnis)

        
 
Danach hatten wir Sand wortwörtlich überall, und das einzige, was ich noch denken konnte war: DUSCHE! Diese erreichten wir nach zwei weiteren Stopps (einmal Aussicht und einmal Nazca Lines) in unserem Hotel in Nazca - es war eine Wohltat!

        

Der ziemlich lange Tag endete mit einem leckeren Hühnchen und einem Gläschen Wein am Pool - das sich dann auf magische Weise bis 3 Uhr morgens hinzog.

23. Februar

Da ich mich gegen einen Flug über die Nazca Lines entschied, hatten wir gemütlich Zeit, um zu frühstücken, einige Zeit im Pool zu verbringen und Nazca ein bisschen zu erkunden. Dann besuchten wir eine Töpferei, die noch wie vor 2000 Jahren arbeitet und ein Nazca Friedhof mit originalen Mumien. Das ganze war sehr mystisch, insbesondere weil wir gerade noch in einen mittleren Sandsturm gerieten (das zweite Mal voller Sand in zwei  Tagen war eine bisschen oft für meinen Geschmack). Zurück im Hotel hatten wir noch die Gelegenheit für eine Katzenwäsche, bevor wir Abendessen gingen und gleichzeitig den Geburtstag der Kanadierin feierten. Die Nacht verbrachten wir im Bus nach Arequipa - der ersten Stadt in den Anden auf dieser Reise.

24. Februar

Die Nacht im Bus war besser als erwartet, und so erreichte ich Arequipa ziemlich wach. Nachdem wir unser Gepäck im Hostel abgegeben hatten, machten wir eine kleine Runde zum wichtigsten Platz und genossen dann unser Frühstück! Weiter gings mit einem Besuch des lokalen Markts.

                                       

Der Südafrikaner und ich beschlossen danach nicht sofort ins Hostel zurück zu gehen, sondern noch ein Bisschen die Stadt zu erkunden und ein Inkamuseum zu besuchen, welches dank einer sehr guten Führung echt spannend war. Nach einer Dusche gings dann schon wieder weiter mit einer Walking Tour, die auch super war, insbesondere das Minimuseum über die Verarbeitung von Alpaca, Lama und Vicuña-Fasern. Zum Abendessen gab es das typische Gericht Rocoto Relleno - scharfe Paprika gefüllt mit Fleisch, Oliven und einer leckeren Sauce mit käseüberbackenen Kartoffeln. Um das wieder loszuwerden gingen wir noch eine Weile tanzen - das war echt lustig!

25. Februar

Morgens lernten wir unseren Guide für die nächsten zwei Tage kennen - ein lustiger Peruaner namens Willo. Wir machten uns im Minivan auf den Weg durch die Anden, wo wir aus nächster Nähe Vicuñas, Alpacas und Lamas bewundern konnten. Dabei passierten wir auch eine Stelle von über 4900m.ü.M!

        

        

Im Colca Tal angekommen, gönnten wir uns eine Runde Aguas Calientes, die wirklich sehr heiss waren! An diesem Abend war früh zu Bett gehen angesagt, denn wir mussten früh raus am nächsten Morgen...

26. Februar

6.00 Frühstück, halbe Stunde später Abfahrt zum Cruz del Condor - und wir hatten Glück! Wir konnten nicht nur die atemberaubende Landschaft geniessen, sondern auch ein Kondor beobachten!

       
  
       
 
Das war echt faszinierend! Dieser majestätische Vogel von ca. 3m Spannweite segelte in aller Ruhe über unsere Köpfe hinweg. Glücklich und zufrieden nahmen wir also den Weg zurück nach Arequipa in den Angriff, wo drei von uns ohne zu zögern das nächste Irish Pub aufsuchten und uns ein Champions League Spiel ansahen ;)

Nun und hier bin ich frisch geduscht und schon fast parat, um die heutigen zwei Geburtstage unserer Gruppe zu feiern. Teil eins meiner Perureise: TOP!

Donnerstag, 19. Februar 2015

Quito - Was sonst noch geschah

Auch wenn es kaum zu glauben ist - mir bleibt gerade mal noch eine Nacht hier in Quito! Die Zeit scheint zu fliegen... Es kommt mir vor, als sei ich erst gerade angekommen und nun muss ich schon wieder gehen, mich verabschieden von der Stadt, der Familie, der Fundación mit den Kindern und den Leiterinnen :( Obwohl ich nur ein Monat hier war, fühle ich mich hier wie zuhause, und der Abschied wird mir nicht leicht fallen!

Die meiste Zeit verbrachte ich in Quito, düste mit Rici (Sohn der Leiterin der Fundación) auf seinem Motorrad in der Stadt herum und probierte viele Köstlichkeiten der ecuatorianischen Küche. Dazu gehören Empanadas de Viento (hat ähnlichkeit mit einem mit Käse gefüllten Fasnachtschüechli), Bolon de Verde con Queso (eine frittierte Masse des "Verde", einer grünen Banane die nicht nach Banane schmeckt, gefüllt mit Käse), Patacones (zerdrückte Stücke des Verde, serviert mit Salz und Zitrone), Tostado (gerösteter Mais, superleckerschmecker), Quimbolitos (Masse aus Maismehl mit Rosinen, im Maisblatt gedünstet) und noch vieles mehr...!

Eine der besten Aussichten über Quito hat man von der Virgen del Panecillo, die von ihrem Sockel aus die Stadt beschützt.

     

                                         

       


Doch ich schaffte es auch das eine oder andere Mal aus Quito heraus, wenn auch nicht allzu oft. Das erste Mal war, als ich mit Rici zur Mitad del Mundo fuhr. Dort steht das Monument, wo die Franzosen seinerzeit den Verlauf des Äquator bestimmten. In Wahrheit liegt er etwas ausserhalb, aber da das Monument schon stand, beliess man es dabei. Der Ort hat wahrhaftig etwas magisches, ganz abgesehen davon, dass man in den Pavillons einiges lernen kann!

                                    

Ein wichtiger Event war die Ankunft von Carlitos, dem Sohn von Paty und Hernan, der ein Jahr in den USA gelebt hatte. Ihm sollte ich es dann auch verdanken, noch ein weiteres geniales Erlebnis verzeichnen zu können.

       

       

Note to myself: Männer mögen es nicht, wenn sie im Ping Pong reihenweise geschlagen werden ;)

Carlitos kam also am Samstag an, und bei fröhlichem Beisammensein mit seinen Freunden am Abend wurde ein Ausflug zur Laguna de Mojanda beschlossen. Abfahrt: Sonntagmorgen. Es wurde zwar Mittag, aber wir brachen schlussendlich auf (nachdem ich schon fast die Hoffnung verloren hatte). Wir wurden immer mehr Leute, bis wir schliesslich mit Sack und Pack den Weg in Angriff nahmen. Und es sollte sich lohnen! 

      

      

      

Nach einem leckeren Essen und einerkalten Nacht beschlossen wir am nächsten Tag, den Fuya-Fuya (4263 m.ü.M) zu besteigen. Für mich als Bergliebhaberin ein absoluter Traum! Der Moment, wenn die Wand aus Gras, Erde und Steinen einer Aussicht weicht, die ihresgleichen sucht, verschlug mir regelrecht die Sprache. Nach drei Stunden Aufstieg war das mehr als eine gerechte Belohnung!

       

       

Aber das war noch nicht alles: wir hatten das Glück, drei Adlern bei der Jagd zusehen zu dürfen! 
Noch immer bin ich völlig erfüllt von all diesen Bildern und Eindrücken, die ich nicht wieder vergessen werde. Die Ruhe und Zufriedenheit, die mich an diesem wunderbaren Ort überkam kann ich gar nicht in Worte fassen. Die Berge kombiniert mit dem Kratersee und der endlosen Weite, die man überblicken kann... Espectacular!

Entsprechend müde kamen alle wieder in Quito an, aber das Abenteuer sollte weitergehen! Schon am nächsten Tag war ein Ausflug nach Mindo an der Reihe. Um dem Verkehr des Carnaval auszuweichen nahmen wir einen "Schleichweg" durch den bosque húmedo, eine wunderschöne und unglaublich grüne Landschaft.

       

       

In Mindo spazierten wir durchs Dörfchen und wollten danach eigentlich zum Wasserfall - was sich aber als unmögliches Unterfangen herausstellte, da es einfach zu viele Leute hatte. Also begnügten wir uns mit dem Fluss, der zugegebenermassen ziemlich kühl war...

                                     

Danach wollte ich unbedingt noch in die Casa del Chocolate, wo ich eine Tour machte - nun weiss ich endlich, wie man die beste aller Süssigkeiten produziert! Der Guide erzählte uns die Geschichte der Schokolade und wir probierten die Frucht (hat nix mit Schokogeschmack zu tun), der getrocknete Kern , die kleinen Stückchen des Inhalts des Kerns und schliesslich das fertige Produkt - faszinierend!
Auch konnten wir die Schritte ansehen, von der Pflanze über die Fermentation, Röstung bis zur Verpackung.

        

        

        

        
   
Und der Brownie am Schluss war einfach himmlisch! Hat sich also voll und ganz gelohnt :D

Nun bin ich noch meine letzten Stunden am geniessen, alles am erledigen was noch sein muss (leider regnet es in Strömen) und versuche nicht ans bevorstehende Rucksackpacken zu denken.

Quito ist mir ans Herz gewachsen mit all seinen kaputten Strassen, verrückten Autofahrern und Bussen mit dröhnender Musik und stop-and-go Fahrweise, all die schönen Parks und Aussichten, das Essen und das ständig wechselnde Wetter und das Haus mitsamt Familie, und vor allem die Fundación mit den Kindern und Leiterinnen, die ich in der kurzen Zeit so gut kennengelernt habe. In meinem Gepäck habe ich ab jetzt zusätzlich viele viele gute Erinnerungen und Erfahrungen!

Und obwohl mir Abschiede nicht leicht fallen freue ich mich doch riesig auf den nächsten Teil meines Abenteuers: Peru!